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Bericht, 2020

„Jedes Jahr aufs Neue Graalibu-Beach“

Veröffentlicht: 19.08.2020
Autor: Lea Suchanek

Dominik Schwaf engagiert sich als Rettungsschwimmer an der Küste

Nottuln. Dominik Schwaf ist Mitglied der DLRG Ortgruppe Nottuln und engagiert sich seit vielen Jahren als Rettungsschwimmer an der Ostsee. Auch in diesem Jahr fuhr er für 3,5 Wochen Wachdienst an die Ostsee. Doch es war alles anders. Bereits seit 5 Jahren fährt er nun nach Graal Müritz. Dies feierte Dominik, indem er die Zweitmitgliedschaft in der Ortgruppe vor Ort unterschrieben hat. 

Was sind deine Aufgaben als Rettungsschwimmer an der Küste?

Zu den sonstigen Standartaufgaben, die jeder Rettungsschwimmer erledigen muss, unterstütze ich den Wachleiter in seinen täglichen Aufgaben. Dies darf ich allerdings auch nur, da ich seit vielen Jahren tätig im Wasserrettungsdienst bin und viele Abläufe kenne. Durch meinen Job als Rettungssanitäter fahre ich zusätzlich als „First Responder“ mit. 

Was ist ein „First Responder“ und was erlebst du als dieser?

Ein „First Responder“ ist zunächst einmal ein Ersthelfer oder Sanitäter. Die DLRG stellt an der Ostsee professionelle Ersthelfer, sogenannte First Responder, die von der Leitstelle bei möglichen schwerwiegenderen Notfällen alarmiert werden. Die Einsätze können vom Fahrradsturz über Brüche bis hin zur Reanimation reichen. In diesem Jahr wurden wir beispielsweise zu einer Reanimation einer bewusstlosen Person zum Strand gerufen. 

Was ist das Schönste für dich am Wasserrettungsdienst in Graal Müritz?

Das Schönste am Wachdienst ist es, dass wir nach Feierabend mit der Wachmannschaft zusammensitzen, plaudern, Erfahrungen austauschen, grillen und ein Feierabendbierchen trinken. An manchen Tagen unternehmen wir nach Feierabend Aktionen, wie Wasserskifahren, um den Teamgeist zu fördern. 

Gab es in diesem Jahr Besonderheiten aufgrund der Corona-Situation?

Insgesamt gelten überall die allgemeinen Vorschriften vom Bundesverband. Überall muss Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Bei einem konkreten Verdacht auf eine Corona Infektion steht für uns ein Ganzkörperschutzanzug zur Verfügung. Dieser kam in meiner Wachdienstzeit glücklicherweise nicht zum Einsatz. Bei einer Reanimation soll offiziell keine Atemspende erfolgen. Das klingt zunächst erstmal schockierend. Doch den Blutkreislauf erhält man durch die Kompression auf dem Brustkorb aufrecht und als „First-Responder-Einheit“ haben wir immer einen Beatmungsbeutel mit oder versuchen so schnell wie möglich zu intubieren.

Welche Motivation steht für dich hinter dem jährlichen Wasserrettungsdienst?

Zunächst das ich viele bekannte Gesichter wiedersehe. In den Jahren zuvor haben wir uns nie für eine gemeinsame Wachdienstzeit verabredet und dennoch wiedergetroffen. In diesem Jahr habe ich mich mit meiner, nennen wir es Stammwachmannschaft, zur selben Zeit eingetragen, um gemeinsam hier vor Ort sein zu können. Weiterhin geht es mir aber natürlich auch darum, Menschen in Not helfen zu können. 

Wie ist es für dich, sich immer wieder auf eine fremde Wachmannschaft einzustellen?

Die Hälfte der Wachmannschaft wird von der örtlichen Ortgruppe zur Verfügung gestellt, weshalb auch immer ein paar bekannte Gesichter dabei sind. Mit manchen versteht man sich dann auf Anhieb sehr gut und andere sind wiederum dann eben nur die Arbeitskollegen. Das ist wie im alltäglichen Leben.

Was unterscheidet dieses Jahr von allen anderen Jahren, bis auf die Corona Situation?

Für mich war zunächst die Reanimation am Strand sehr unterscheidend. In meinem Job als Rettungssanitäter kenne ich zwar Reanimationen, jedoch nicht am Strand und besonders nicht unter solchen Bedingungen. Hiermit meine ich, dass jeder Schritt von uns First-Respondern und Rettungsschwimmern sitzen muss. Eine andere Situation ergab sich, als sich ein Mann mit seinem Jeep im Sand festgefahren hat. Wir mussten von der DLRG ausrücken und ihn mit einem Trecker aus dem Sand ziehen. 

Was nimmst du in diesem Jahr als Fazit mit nach Hause?

Ich lerne für mich jedes Jahr etwas Neues dazu. Das Schönste in diesem Jahr war, dass wir viele Danksagungen von Urlaubern erhalten haben. Das macht die Arbeit am Strand besonders, denn ich weiß, dass es für etwas Gutes ist.

Welches Fazit gibst du aus deinen jahrelangen Diensten an die Urlauber mit?

Alle Urlauber sollten auf den gesunden Menschenverstand hören und nicht darauf vertrauen, dass die DLRG alles sieht und macht. Weiterhin kann ich älteren Menschen oder Erkrankten empfehlen, auf ihre Gesundheit zu hören. Eltern kann ich nur ans Herz legen, dass sie ihre Handys an die Seite legen und auf ihre Kinder achtgeben. Jeden Tag lauern viele Gefahren an der Ostsee. Schwimmflügel oder andere Auftriebsmittel ersetzen nicht die Aufmerksamkeit der Eltern. Zudem ist schwimmen lernen von klein auf wichtig. Durch diese wunderbare Fähigkeit können jährlich viele Bade,- oder Ertrinkungsunfälle vermieden werden. Allen Urlaubern kann ich nur einen Spruch an die Hand geben, nach dem wir Rettungsschwimmer leben und arbeiten: „Respekt the Sea- die Ostsee ist kein Badeteich.“

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